DUCATI-Ausstellung in Aschaffenburg

Am 22./23.4.1995 veranstaltete der MC Obernau eine Motorradausstellung mit Schwerpunkt DUCATI. Dieser 53-köpfige Verein führt ca. alle 2 Jahre solche Ausstellungen durch, wobei jedesmal ein anderes Schwerpunktthema dran ist. Vor drei Jahren haben Ulrike und ich per Zufall deren Ausstellung mit BMW besucht, die war auch schon toll, wirklich, aber diesmal sollten alle Erwartungen übertroffen werden.

Den folgenden Bericht hab' ich aus dem MEGAPHON der Ducati-Freunde Rhein-Ruhr mit freundlicher Genehmigung (danke Pit) abgetippt, da die Vorlage zu schlecht zum Kopieren war. ..Änderungen sind unbeabsichtigt..

" Die 2 Jahre Vorbereitungszeit und rund 12 tDM Vorauskasse zeigen, welch großer Aufwand hier getrieben wurde. Zunächst erkundete man die DUC-Besitzer mit den seltenen Teilen. Dann mußten diese teilweise überredet werden, ihre Kostbarkeiten überhaupt zur Verfügung zu stellen. Wurden diese nicht angeliefert, mußte man sie selbstverständlich abholen und wieder zurückbringen.
Hartmut (Grufti) Snoek hatte sich für den Selbsttransport entschieden und bekam für sich und eine Begleitperson ein tolles Hotelzimmer gestellt. Selbstlos wie ich nun mal bin, sprang ich hier helfend ein und so rollten wir am Samstagmorgen gemeinsam im Bulli gen Aschaffenburg. Mit gutem Kartenmaterial ausgestattet, war Obernau und die dortige Mehrzweckhalle schnell gefunden. Kaum angekommen, sprangen gleich helfende Hände zum Abladen hinzu, sodaß wir bald auf eine Besichtigungsrunde gehen konnten.
In der Halle waren rings an den Wänden die ortsansässigen Händler verschiedener japanischer und europäischer Marken mit ihren Ständen vertreten. In der Mitte im abgeteilten Rechteck konnten ca. 45 Ducatis bewundert werden. "Alte" Ein- und Zweizylinder waren in der Überzahl, nur 6 Gummibänder, sodaß sich das Hingucken wirklich lohnte. Angefangen bei der Cucciolo bis hin zur 916 war die Modellpalette beinah komplett.
Darüberhinaus kam auch der Motorsportfan auf seine Kosten: 750er Imola Renner, 78er NCR, diverse Einzylinderumbauten, Grufti's gelber Renner und das Highlight:: eine 500er GP von 1971. Diese Duc stellt praktisch eine verkleinerte Ausführung der nachfolgenden Generation der Desmorenner dar. Sie ist kürzer im Radstand und niedriger. Lediglich in der Breite ist sie etwas fülliger, das liegt an der Anbringung der Zündspulen, die aufgrund der Rahmenkonstruktion seitlich neben den Zylindern befestigt sind. Der Rahmen stammt aus dem Hause Seeley, bei ihm führen die Rohre vom Lenkkopf diagonal zur Schwingenlagerung. Der Besitzer dieser 71 PS starken Seltenheit (nur drei Exemplare gebaut) setzt das Moped bei Veteranenrennen in England und Italien ein. Eine 500er GP MV ist der neueste Zugang bei diesem Sammler, leider war die nicht dabei.
An jeder ausgestellten Ducati war ein Schild mit den technischen Daten und dem Besitzer angebracht. Bei einigen Modellen tauchte verdächtig oft ein und derselbe Name auf. Da soll es doch Leute geben, die mehr als zwei (dreißig) Ducs haben. Ich sag ja, der Trent geht zur Drittduc. Wenn ich das nur meiner Frau klar machen könnte.
Neben dem gelben Renner hatte Grufti auch eine seiner 750SS mit, die wohl für ganz schnelle Runden präpariert war, die Bremszangen wiesen keine Beläge auf. Thorsten Schulze hatte außer seiner blitzblanken 750S eine 75er (eckig) 750SS von einem Freund mit. Die Besonderheit an dieser war der Alutank, der exakt dem original SS-Kunststofftank nachgebaut war, einschließlich der umlaufenden Kante. Ein kleines Kunstwerk der Fa. Sauer.
Der Eintritt von 5,-DM hat sich wohl für jeden gelohnt. Auf noch keiner Ausstellung habe ich so viel seltene und top restaurierte Ducatis gesehen. Man muß dem MC Obernau ein großes Kompliment machen. Neben der Halle war ein riesiges Festzelt aufgebaut, in dem für den hungrigen und durstigen Besucher eine Vielzahl kulinarischer Genüsse warteten. Bis in den späten Abend versorgten die Mitglieder des MC (diese Arbeitsauffassung würde einigen DFRRlern auch ganz gut zu Gesicht stehen) ihre Gäste.
Fazit !!! eine Super Ausstellung und ein Wochenende, daß sich echt gelohnt hat. Bis bald mal.
Euer PIT "

Dem Bericht konnte ich nichts hinzufügen, außer vielleicht: vor lauter toller Ducs hätten wir fast die "Kleinigkeiten" in der Glasvitrine, wie Ducati - Kameras oder auf einer Sitzbank das Ducati - Radio übersehen. Erwischt worden bin ich dann auch, wie ich träumend vor einer wunderschön restaurierten Mach1 hocke. Ach ja, nur ein Tag zum Gucken war einfach zu kurz. Mal sehen, was 1997 geboten ist ...

Wolfgang